Gear & Reviews
25. September 2020
NiSi
Q150 Filtersystem Testbericht
Die Q-Serie wurde speziell für Ultraweitwinkelobjektive entworfen, die üblicherweise statt eines Frontgewindes eine gewölbte Frontlinse und fest montierte Gegenlichtblende haben. Dies verbietet jedoch den Einsatz von Schraubfiltern oder des V6 Filterhalters. Damit aber auch an diesen Linsen Filter angebracht werden können, hat sich NiSi ein besonderes System ausgedacht, das individuell auf unterschiedliche Objektive angepasst ist. Die Filterhalter der Q-Serie bestehen aus einem Stück gefrästem Luftfahrtaluminium und bieten Platz für zwei Filter der Größe 150x150 oder 150x170 Millimeter. Objektive wie zum Beispiel das Nikon 14-24 f/2.8, Tamron 15-30 f/2.8, Sigma 14 f/1.4 oder Sony 12-24 f/2.8 werden hierbei unterstützt. Eine komplette Liste ist unter www.nisioptics.at zu finden.
Der Filterhalter für mein Samyang 14mm lässt sich mittels eines drehbaren Verschlusses bequem an der Vorderseite des Objektivs befestigen. Aufgrund der Konstruktion dieser Linse kommt es zu einer leichten Vignettierung, die sich jedoch bei einem Ultraweitwinkel nicht vermeiden lässt und zudem durch die Korrektur der Objektiv-Verzerrung verringert werden kann. Die Oberfläche des Q150 ist mattschwarz beschichtet, um unerwünschte Reflexionen zu minimieren. Zudem lässt er sich flexibel in beliebiger Richtung drehen, was die Ausrichtung der Filter sehr einfach gestaltet. Er bringt 250 Gramm auf die Waage und lässt sich in jedem Fotorucksack gut verstauen.
Bis zu zwei Filter können gleichzeitig verwendet werden, in meinem Fall habe ich mich für den NiSi Nano IR ND 1000 (150x150mm), sowie den NiSi Nano IR GND 8 Soft (150x170mm) entschieden. Diese beiden Filter bilden das Grundgerüst meiner NiSi Ausrüstung und bieten sich bei den meisten Lichtverhältnissen optimal an. Gerade den weichen Verlaufsfilter wende bei fast allen meiner Aufnahmen an, um den Himmel abzudunkeln und mehr Dynamik in den Bildern zu erhalten. Mit dem Graufilter lassen sich Langzeitbelichtungen anfertigen, die die Aufnahme um zehn Blendenstufen verdunkeln. Was ich an den Filtern besonders schätze, ist die beidseitige Nano-Beschichtung, die öl- und wasserabweisend wirkt und die Reinigung deutlich vereinfacht. Gerade in der Landschaftsfotografie arbeitet man unter teils extremen Bedingungen und hat ständig Wassertropfen von Flüssen, Meerwasser oder Regen auf den Filtern. Eine schnelle und schlierenfreie Säuberung ist dabei von großem Vorteil! Aufbewahrt werden die Filter in dem robusten, optisch schicken Hard Case.
Die leichte Vignettierung in den Bildecken ist zwar sichtbar, lässt sich aber in der Nachbearbeitung leicht korrigieren.
Links eine Aufnahme mit dem GND 8 Soft, unbearbeitetes jpeg out of camera.
Fazit
Ich habe das Q150mm System und die beiden Filter in den französischen Alpen sowie meiner Heimat Bayern getestet und bin angesichts der gewohnt hohen NiSi Qualität nicht überrascht, was die Performance angeht. Das System ist robust und einfach zu bedienen, was beim Arbeiten in der Natur Freude bereitet. Zwar musste ich mich an die Handhabung erst gewöhnen, da die Filter doch etwas größer sind als mein V6 100mm System, aber sonst bringt die Umstellung keine Schwierigkeiten mit sich. Die schon erwähnte Vignettierung ist auf den Bildern an den Ecken deutlich zu erkennen, jedoch leicht zu beheben. Beim GND Verlaufsfilter ist mir ein minimaler Grünstich aufgefallen, den ich in der Raw-Bearbeitung aber ebenso schnell korrigieren konnte. Insgesamt bin ich sehr happy, auch bei meinem Ultraweitwinkel auf Filter von NiSi zurückgreifen zu können!
Vergleichsbilder
Hier sind zwei Bilder mit und ohne Filter zu sehen, um den Unterschied zu verdeutlichen.
Bewege die Slider, um die Bilder mit und ohne Filter vergleichen zu können.



